Im „grünen Klassenzimmer“ alles rund um den Apfel und die Streuobstwiese erlebt, erfahren und gekostet –
Auftakt zur Projektwoche der 7.Klassen der Mittelschule Hengersberg
Gleich am Montag nach den Herbstferien konnten die 7.Klassen mit Fr. Schlager, Fr. Röhrl und Fr. Straßer bei wunderbarem Herbstwetter ihre Projektwoche „Rund um den Apfel“ mit dem Besuch der Streuobstwiese von Fr. Maria Gruber in Zueding beginnen. Unterstützt von Rebekka Honecker, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, und Bernadette Oswald durften die Schülerinnen und Schüler in drei Gruppen mit allen Sinnen alles Wissenswerte zum Apfel als Produkt, der Pflege der Bäume, den „Bewohnern“ der Streuobstwiese und den Unterschied zum Plantagenobst erfahren. Apfelsaft wurde selbst hergestellt und verkostet. Auch die beiden Bürgermeister der Gemeinden Lalling und Hunding, Hr. Reitberger und Hr. Straßer, besuchten mit uns die Streuobstwiese und zeigten sich sehr erfreut, dass die Schülerinnen und Schüler großes Interesse für ein nicht alltägliches Thema zeigen. Der Apfel kommt nun aber fast täglich auf den Tisch. So ist es also entscheidend zu wissen, dass man beim Kauf eines Apfels von einer Streuobstwiese aus der Region nicht nur einen viel gesünderen Apfel isst, sondern damit auch Tiere, Pflanzen und das Klima aktiv schützt. Drei Stunden verflogen im Nu und letztlich durften alle auch noch frischen Apfelkuchen von Fr. Gruber genießen.
Zunächst aber zu dem, was am meisten zählte an diesem Vormittag: Neues erfahren und erleben, Bewusstsein schaffen für ökologische Zusammenhänge und „echten“ frischgepressten Apfelsaft probieren.
Produkte von der Streuobstwiese
Streuobstwiesen gelten als Arche Noah für alte Obstsorten. Auch bei Fr. Gruber befinden sich „uralte“ Bäume mit teilweise über hundert Jahren und ebenso fast vergessene Obstsorten. Sie schmecken nicht nur wunderbar aromatisch, sondern tragen auch noch so hübsche Namen wie „Schafsnase“, „Gute Luise“ oder „Lederhosenbirne“. Darüber konnte so mancher lachen. Wichtig ist aber, dass manche Sorten besonders gut schmecken. Manche sind sehr gut lagerfähig, manche für die Herstellung von Marmeladen oder Gelees bestens geeignet.
Neben all dem Obst ist auch Honig ein typisches Streuobstwiesenprodukt. Gerne platziert der Imker sein Bienenvolk, das vor allem auf die Apfelblüte fliegt, neben einer Streuobstwiese.
Tummelplatz der Artenvielfalt
Streuobstwiesen bieten beste Voraussetzungen für eine hohe Artenvielfalt. Mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten leben auf einer Streuobstwiese. Das konnte nicht jeder glauben. Die vielen unterschiedlichen Pflanzenarten locken wiederum viele Tierarten an: Insekten, kleine Säugtiere, Amphibien und Reptilien.
In der „oberen Etage“ bieten die verstreut stehenden Obstbäume verschiedenen Tierarten Unterschlupf. Typische Vogelarten sind Steinkauz, Wendehals, Grün- und Buntspecht. Im alten, knorrigen Obstbaumgehölz finden auch Fledermäuse und Siebenschläfer Unterschlupf, unter den Rindenritzen im Baumstamm können sich Hornissen einnisten.
Einfacher kann praktizierter Umweltschutz nicht sein: Heimisches Obst kaufen!
Anschaulich konnten die Schülerinnen und Schüler die vielen Arbeitsschritte, die es braucht, bis der Apfel von einer Plantage im Vergleich zum Apfel von einer Streuobstwiese aus der Region in ihrer Küche liegt, nachvollziehen. Für jeden Arbeitsschritt wurde ein Holzscheit in einen Korb gelegt. Am Ende konnten sie den „Plantagenkorb“ kaum tragen, denn er war übervoll und sehr schwer.
Den Unterschied geschmeckt:
Frischgepresst ist anders! Seeehr lecker!!!!!
Ergebnisse dieses Vormittags wurden in den folgenden Tagen im Unterricht vertieft und es entstand fächerübergreifend eine schöne Ausstellung dazu im Eingangsbereich. Kommen Sie doch vorbei und überzeugen Sie sich selbst.
Text und Photos: Fr. Straßer